Brot richtig aufbewahren: So bleibt es lange frisch

Larissa Köberlein | Lesedauer: 5 Minuten | 08.09.2022

Was könnte verlockender sein, als in ein frisch gebackenes, knuspriges Stück Brot zu beißen? Wenn die Kruste noch kracht und die Konsistenz der Krumen herrlich weich auf der Zunge zergeht, kommen Brotliebhaber ins Schwärmen. Doch wie sieht es eigentlich mit der Haltbarkeit Ihres Favoriten aus? Was sollten Sie beachten, damit Ihre Lieblingssorte auch noch nach Tagen ausreichend Feuchtigkeit zeigt und lecker schmeckt? Die wichtigsten Tipps und Tricks zur Brotaufbewahrung, finden Sie hier. Machen Sie sich schlau und erfahren Sie alles, was wichtig ist, um Ihr Brot richtig aufzubewahren und Schimmelbildung zu vermeiden!

Brot richtig aufbewahren: So bleibt es lange frisch

Brot richtig lagern: So bleibt es saftig

Deutschland gilt als Land des Brotes und unterstützt seinen Ruf mit fast 3.300 Brotsorten am Markt. Das ist beeindruckend, obgleich sich die Essgewohnheiten heute sogar etwas zum Nachteil des Brotes geändert haben. Denn die meisten von uns sind tagsüber unterwegs bzw. arbeiten und kochen am Abend häufig warm. Trotzdem genießen deutsche Haushalte das populäre Grundnahrungsmittel vom Bäcker und verzehren pro Haushalt und Jahr  sage und schreibe 47 Kilogramm davon. Umso wichtiger ist die Frage, wie Brot am Besten aufbewahrt wird. Denn Ihnen ist es vielleicht auch schon passiert, dass Sie sich morgens auf ein leckeres Butterbrot freuen, dann aber in Ihrem Brottopf auf Schimmel und Co. treffen. Brot richtig lagern, ist ein Anspruch, zu dem es Grundlegendes zu wissen gibt. Hier ein Überblick zu den Wohlfühl-Faktoren von Brot vorweg:

  • Am Wohlsten fühlt sich Ihr Brot in einem unglasierten Tontopf.

  • Verwenden Sie einen Brotkasten aus Metall oder Kunststoff, müssen unbedingt ausreichend Luftlöcher vorgesehen sein.

  • Die Brotbox – egal welchen Materials – muss mindestens einmal wöchentlich mit Essigwasser ausgewaschen werden. Das verhindert Schimmelbildung.

  • Raumtemperaturen von 18 bis 20 Grad Celsius findet Ihr Brot „cool“ und belohnt Sie mit optimaler Frische.

  • Auf die Schnittkante gestellt bleibt Ihr Brotlaib in Form, das heißt, er trocknet an der angeschnittenen Fläche nicht aus.

Die üblichen Behälter zur Aufbewahrung von Brot

Tatsächlich sind Konsumenten im Umgang mit Ihrem Liebling Brot nicht zimperlich. Es muss in vielerlei Vorratsbehältern  hausen, so dass es nicht weiter erstaunlich ist, wenn es entweder austrocknet oder zu schimmeln beginnt. Denn nicht jedes Material ist sozusagen brotfreundlich. Vielleicht haben Sie sich auch schon gefragt, wie es sein kann, dass Ihr selbstgebackenes Brot, kaum dass Sie es aus der Backform holten, trocken und unansehnlich wird, je nachdem in welcher Hülle Sie es aufbewahrten? Machen Sie sich schlau und beherzigen Sie folgende Wissenstipps, damit sich Ihr Brottraum nicht so schnell verflüchtigt!

Brot und die Plastiktüte sind kein gutes Team

Eingehüllt in Plastik verliert Ihr frisch erworbener Brotlaib relativ schnell das Attribut einer knusprigen Kruste. Schlimmer noch, im Inneren einer Plastiktüte stauen sich Wärme und Feuchtigkeit, denn das Material ist garantiert NICHT atmungsaktiv. Dieser Ort der Aufbewahrung von Brot bietet das ideale Klima für krankheitserrregende Schimmelpilze!

Also doch lieber den Stoffbeutel als Wohlfühlort?

Die einen sagen so, die anderen so – Fakt ist, dass ein Stoffbeutel aus Baumwolle oder Leinen zwar atmungsaktiv ist und somit Schimmelbildung ausschließt, ideal geht trotzdem anders. Denn das durchlässige Gewebe entzieht dem Brot Wasser und gibt diese Feuchtigkeit durch die Fasern hindurch an die Raumluft ab. Infolgedessen trocknet Ihr Brot relativ schnell aus. Auch dieser Ort macht Sie und Ihren Brotlaib auf Dauer nicht glücklich und ist folglich nicht geeignet, um Brot richtig aufzubewahren!

Papier – als nachhaltiger Begleiter

Sie versuchen im Alltag Nachhaltigkeit zu leben und packen Ihre Lieblingssorte Brot gerne in ein Stück sauberes Papier bzw. in eine Papiertüte ein. Leider ist auch hiermit Enttäuschung vorprogrammiert. Papier – egal welcher Art – entzieht dem Brot die Feuchtigkeit und lässt es relativ schnell altbacken aussehen. Da ist es auch nicht zielführend, wenn Sie Papierarten wählen, deren Rückseiten kunststoffbeschichtet sind. Sie fördern Schimmelbildung und zwingen Sie, Ihr gutes Stück in der Biotonne zu entsorgen.

Zum Überdauern in die Brotbox?

Brotboxen aus Metall oder Plastik sind heute sehr populär. Sie sind perfekt, Brot richtig aufzubewahren, wenn ausreichend große Luftlöcher an der Rückseite intergriert sind. Professionelle Hersteller von Vorratsbehältern bieten Ihnen folglich nützliche Helfer im ansprechenden Design und attraktiven Farben. Leider gibt es auch Anbieter, die der richtigen Belüftung zu wenig Aufmerksamkeit widmen. Dann fallen Lüftungsschlitze oder -löcher häufig zu klein aus, so dass Brot nicht richtig aufbewahrt werden kann. Auch in diesem Fall dominiert der große Feind des Brotes – die Schimmelpilze. Achten Sie deshalb beim Kauf Ihres Favoriten auf angemessene Belüftungslöcher!

Überleben in der Behausung aus Holz

Holz als natürliches Material drängt sich auf, wenn es um die Aufbewahrung von Brotlaiben und Co. geht. Die gute Nachricht: Holz ist ähnlich wie Papier ein atmungsaktiver Werkstoff und verhindert Schimmelbildung. Leider greift hier der gleiche Nachteil wie bei Papier: Das Brot trocknet aus, seine Feuchtigkeit diffundiert durch die Holzwände der Box. Altbackenes Brot ist die enttäuschende Konsequenz.

Brot und Ton vertragen sich

Wer einen Tontopf zur Aufbewahrung von Brot nutzt, kann sich glücklich schätzen. Er bietet seinem Brot damit einen echten Wohlfühlort. Die offenen Tonporen nehmen die Feuchtigkeit des Brots auf, so dass das Brot nicht schimmelt. Sie wird jedoch bei Bedarf langsam wieder zurückgegeben, dadurch bleibt die Konsistenz des Brotes lange saftig und frisch. Ein kleiner Nachteil: die Kruste wird mit der Zeit weich.

Wichtig: Der Brottopf aus Ton darf nicht mit einer Glasur überzogen sein, sonst kann auch darin die Luftfeuchtigkeit nicht zirkulieren und Ihr Vorhaben scheitert, Ihr Brot perfekt frisch zu halten.

Aufbewahrung von Brot – nur zur Not im Kühlschrank

Brot richtig aufbewahren ist eine Herausforderung. Brotliebhaber wie Sie wissen Bescheid, weil Sie möglicherweise im Laufe ihres Haushaltslebens auch schon die eine oder andere Variante ausprobiert haben. Gerade im Sommer scheint der Kühlschrank ein idealer Ort zu sein, an dem sich Brot und Co. wohlfühlen, oder? Tatsächlich sind Bäckermeister und andere Experten skeptisch und nicken den Kühlschrank nur mit Blick auf extreme Sommerhitzte ab. Bei hohen Temperaturen haben nämlich Schimmelpilze  Hochkonjunktur und im Kühlschrank geht ihnen die Puste aus. Für einige Wochen kann deshalb Ihr Kühlschrank sozusagen „best body“ Ihres Lieblingsbrotes sein. Grundsätzlich ist er jedoch zu meiden, weil auch dort die Brotkrumen schnell austrocknen und hart werden.

Brotsorten und ihre Haltbarkeit

Werden Sie zum Experten Ihres favorisierten Grundnahrungsmittels und lernen Sie hier Wesentliches zur unterschiedlichen Haltbarkeit von Brotsorten. Wissen ist Macht in diesem Kontext bzw. hilft Ihnen, Ihr Brot bis zum letzten Bissen zu genießen: Vollkornbrot ist sozusagen ein Mordskerl, der seine Frische lange verteidigt. Vergleichsweise tut sich da ein französisches Baguette in seiner Zartheit viel schwerer. Auch wenn Brote richtig aufbewahrt werden, halten sich nicht gleich lang. Kurz erklärt: Roggen und andere Vollkornsorten halten die Feuchtigkeit im Brotteig besser als z.B. Weizen. So bleiben sie länger frisch und saftig. Hier ein Überblick:

  • Helles Weizenbrot hält circa zwei Tage

  • Ein Weizenmischbrot bleibt zwei bis vier Tage genießbar

  • Roggenbrot triumphiert mit vier bis sechs Tagen

  • Roggenmischbrote halten bis zu drei Tagen

  • Schrot- und Vollkornbrote siegen mit sieben bis neun Tagen

Die Brotkruste schützt das Brotinnere vor dem Austrocknen. Wie die Übersicht zeigt, sind Brote mit hohem Roggen- oder Schrotanteil sowie Vollkornbrote die Gewinner in Sachen Frische und Haltbarkeit. Wenn Sie jetzt noch die richtige Lagerung wählen, schmeckt Ihr Brot garantiert bis zur letzten Scheibe.

Übrigens: Wenn schon kalt, dann richtig! Ist es im Sommer zu heiß oder Sie haben gerade keinen besseren Aufbewahrungsort zur Verfügung, können Sie Ihr Brot im Ganzen oder auch scheibenweise einfrieren. Tiefe Temperaturen versetzen Brot in die Schockstarre und verhindern sein Austrocknen. Wenn Sie wieder Nachschub benötigen, können Sie das Brot auftauen. Dazu einfach die Verschlussklips des Gefrierbeutels lösen und über Nacht herauslegen. So steht es am nächsten Morgen frisch und lecker für den Verzehr bereit.

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